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Der Münzmeister Nicolaus Oppermann lässt sich als Münzmeister der Münzstätte Hameln nur für das Jahr 1619 eindeutig nachweisen. Sein Münzmeisterzeichen, ein einfaches Kreuz, taucht jedoch auch auf Münzen von nach 1619 auf. Dabei ist die Stelle im Münzbild, an der dieses auftaucht, dieselbe Stelle, an der bereits der vorangegangene Münzmeister Hamelns, Christof Feustel, sein Münzmeisterzeichen hinterließ, nämlich oben zwischen den zwei Türmen des Münsters Sankt Bonifatius. Von daher erscheint es ziemlich wahrscheinlich, dass Nicolaus Oppermann über das Jahr 1619 hinaus an der Münzstätte Hameln beschäftigt gewesen ist.
Münzen der Kipperzeit
Seit etwa 1610 kam es in Deutschland zu einer schleichenden Münzverschlechterung, die in den Jahren 1619 bis 1622 ihren Höhepunkt erreichte. Dabei wurden die guthaltigeren und schweren Münzen aus dem Geldverkehr 'ausgekippt', umgeprägt und mit geringerem Gewicht wieder in den Verkehr gebracht. Die Jahre 1619-1622 werden daher als Zeit der Kipper und Wipper bzw. erste Kipperzeit bezeichnet. Hauptsächliche Kippermünzsorten sind Groschen (1/24 Taler), Doppelschilling (1/16 Taler) und Zwölfkreuzer- / Viergroschenstücke (1/6 Taler, 'Schreckenberger'). Der Taler wurde - mit Ausnahme Sachsens - allgemein aus der Münzverschlechterung herausgehalten. Ab 1623 wurden die Kippermünzen verboten und eingeschmolzen. In Norddeutschland sind die besseren Doppelschillinge mit Gegenstempeln (Kontermarken) versehen und übergangsweise abgewertet im Verkehr geblieben. Für Pfennigmünzen ist in der Kipperzeit erstmals in größerem Umfang Kupfer als Münzmetall verwendet worden.